von Daniela Gudlin, kuk-is Blog Team

Innovation – das Unmögliche möglich machen!?

Wer heute erfolgreich sein will steht vor zahlreichen Herausforderungen. Innovative Werkzeuge helfen neue Chancen zu entwickeln und steigern gleichzeitig die Effizienz. Innovation ist sexy, keine Frage und sorgt immer wieder für Furore. Aber viele Organisationen schieben den Begriff der Innovation weit von sich, weil sie glauben, er funktioniert nur mit einem großen Budget und einer riesigen Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Business und Innovation zu vereinbaren ist also immer noch ein Problem. Oder ist die Lösung gar nicht so schwer?

Was ist das eigentlich: Innovation?

Wörtlich aus dem Lateinischen abgeleitet, bedeutet Innovation einfach nur „Neuerung“ oder „Erneuerung“. Dafür braucht es erstmal eine Idee. Doch die reicht noch nicht, denn diese Idee muss, um als innovativ zu gelten, in ein Produkt, eine Dienstleistung oder ein Verfahren umgesetzt werden, die erfolgreich Anwendung findet. Denken und Tun müssen also zusammenfinden.

Der Begriff der Innovation wird heute im Sinne technisch-wirtschaftlicher Entwicklung genutzt und wurde maßgeblich durch den Ökonomen Joseph Alois Schumpeter (1883-1950) geprägt. Sein zweibändiges Werk „Business Cycles“ erschien 1939 in den USA und wurde 1961 ins Deutsche übersetzt. Durch das Kapitel „Theorie der Innovation“ fand der Innovationsbegriff seinen Weg in den deutschen Sprachgebrauch.

Innovation liegt uns im Blut!

Innovation ist so alt wie die Menschheitsgeschichte. Vor ca. 1,5 Millionen Jahren begann alles mit der Erfindung des Faustkeils, es folgten Waffen, Feuer und das Rad. Doch so einfach wie es klingt, war es bereits damals nicht. Bereits unsere Vorfahren kämpften schon mit der Innovationslücke (Gap). Als die Indianer in Mexiko das Rad erfanden, fehlten ihnen die Zugtiere um es wirklich sinnvoll zu nutzen. Und wäre Uber vor zehn Jahren mit seiner Idee auf den Markt gegangen, als noch nicht jeder ein Smartphone gehabt hatte, wüsste niemand wer Uber ist.

Sicher braucht es auch hier Methoden zur Umsetzung. Dabei spielen nicht nur Design Thinking oder agile Entwicklungen eine Rolle. Wenn schon der KVP (kontinuierliche Verbesserungsprozess) in einer Organisation installiert und gelebt wird, ist das eine gute Basis für Innovationen.

Aber: Keine Innovation ohne Abnehmer.

Selbst wenn in einem Unternehmen leidenschaftlich tüftelnde Menschen sitzen, muss noch lange keine Innovation daraus entstehen. Denn nach Peter Drucker besitzt eine erfolgreiche Innovation immer gesellschaftliche Relevanz, also einen Nutzen für andere. Sie sind mit dem kreativen Schöpfungsakt bei weitem nicht abgeschlossen und entfalten sich erst im Zusammenspiel mit ihren Anwendern.

Es sind also immer die Anwender die entscheiden, ob eine Idee zur erfolgreichen Innovation wird oder nicht. Möglicherweise können die Anwender einer Innovation sogar Eigenschaften entdecken, die ihr Entwickler gar nicht vorgesehen hatte und so den Wert einer Innovation sogar steigern.

Innovation braucht also den Dialog zwischen Schöpfern und Benutzern, so ist eine gelungene Innovation auch stets ein Mix aus genialer Erfindung, geschickter Marktkommunikation, dem Erkennen und Befriedigen von Kundenbedürfnissen sowie dem richtigen Zeitpunkt.

Jens Bothmer, Innovationsberater (Autentity) sagt, Innovationen schaffen Werte und generieren am Ende des Tages eine Rechnung. Alles andere sind Absichtserklärungen und Ideen.

Innovationen können auch scheitern?
  • JA, schon beim Erfinden
  • am fehlendem Marktverständnis
  • an der verständlichen und begeisternden Kommunikation
    (was nutzt mir meine Innovation, wenn sie keiner kennt?)
  • am falschen Zeitpunkt („die Welt ist noch nicht bereit dafür“)

Rein wirtschaftswissenschaftlich betrachtet kann man Innovation als Neuerung im Rahmen des technischen, sozialen und wirtschaftlichen Wandels sehen. Das ist aber zu kurz gegriffen. Eine Neuerung verspricht noch keinen Erfolg. Wir erinnern uns gern an den Apple Newton, an MP3 und sogar VOIP, dass bereits in den 1980ern von Siemens erfunden wurde. Was an dieser Definition für Innovation fehlt ist der wirtschaftliche Erfolg. Eine Umsetzung, eine Idee oder Absicht ist also noch keine Innovation!

Viele der sogenannten Innovationen auf dem Markt sind „Lösungen ohne Probleme“. Entstanden, weil man etwas erfinden musste. Das ist schade, denn wir haben viele Probleme zu lösen, kleinere wie größere. Und wenn Innovation nicht eine Haltung, sondern ein verordnetes Ziel ist, dann werden Lösungen entstehen, die man nicht braucht. Dies füllt dann zwar die Patent-Ämter, führt aber zu keinem Fortschritt.

Was sind die entscheidenden Fragen?

Ist Innovation im eigenen Unternehmen kulturell verankert?

JA, wenn …

  • Fehler begrüßt werden und Scheitern erlaubt ist
  • Realitäten erzeugt werden und Unmögliches möglich erscheint
  • schnell an Prototypen gebaut wird anstatt ewige Präsentationen zu erstellen
  • viele Disziplinen gemeinsam denken dürfen und Abteilungen keine Grenzen bilden
  • Zeit für Reflexion da und öfter auch mal Geduld im Spiel ist

... dann ist sehr wahrscheinlich eine innovative Kultur vorhanden.

Machen die Innovationen, die wir entwickeln, die Welt wirklich besser?

Denken wir in ...

  • Produkt-Verbesserungen oder in Lebensqualität?
  • technischen Möglichkeiten oder in sozialen Wirkungen?
  • Image-Kampagnen oder emotionalen Feedbacks?
  • vielen Ideen oder wirklichem Fortschritt?

Sind diese Punkte erfüllt, haben wir die Chance Innovationen zu generieren, die unsere Welt verbessern.

Für uns bedeutet Innovation, dass etwas Neues – sei es ein Produkt, ein Prozess oder ein Geschäftsmodell – erfolgreich platziert und vom Markt bzw. der Organisation gewinnbringend genutzt wird. Innovation heißt nicht, dass Unternehmen immer nur das radikal Neue brauchen, das kann manchmal weder das Unternehmen noch der Markt verkraften.

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