von kuk-is Blogteam

Der Unterschied zwischen Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement

Der Erfolg einer Organisation hängt ganz entscheidend davon ab, wie transparent und organisiert die Prozesse sind. Besonders unter dem zunehmenden Einfluss der Digitalisierung ist es schwierig, die zunehmende Flut von Informationen im Organisationsalltag sortiert abzuarbeiten. Sind die Prozesse nicht optimal aufeinander abgestimmt, kommt es schnell zu Diskrepanzen, Verzögerungen und im schlimmsten Fall zu fehlerhaften Ergebnissen.

Um ein solches Szenario zu vermeiden, gibt es eine einfache Formel: Man nehme ein funktionierendes Qualitätsmanagement (QM) – mit System (DIN EN ISO 9001:2015) und eine gut aufgebaute Qualitätssicherung (QS), schon kann nichts mehr schief gehen. Ja ganz genau! Die Sicherung und das Management von Qualität sind verschiedene Dinge im gleichen Universum. Was genau die beiden unterscheidet, klären wir im Folgenden.

Was genau bedeutet Qualitätssicherung?


Was alle Organisationen in jeder Branche am meisten benötigen, ist die Zufriedenheit des Kunden. Denn nur zufriedene Kunden kommen wieder und machen gute Werbung. Grundvoraussetzung dafür ist ein vernünftig abgeliefertes Endprodukt. Ob das nun ein erfüllter Bildungsauftrag, eine korrekte medizinische Behandlung oder ein technisches Bauteil ist, bleibt sich gleich. Es muss einfach passen. Und genau darum kümmert sich die QS. Per Definition ist sie der Teil des QM, der darauf zielt, Vertrauen des Kunden in das Endprodukt zu erschaffen und zu erhalten. Und damit liegt die erste Erkenntnis bereits auf der Hand – die QS ist Teil des QM.

Aufgaben im Bereich der Qualitätssicherung


Die QS beschäftigt sich in erster Linie mit der Sicherstellung der Einhaltung von festgelegten Qualitätsvorgaben an das Endprodukt / die Dienstleistung einer Organisation. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, bedient sie sich an diversen Vorgaben aus dem QM, die die Güte des Endproduktes festlegen. Diese Vorgaben kann jede Organisation frei für sich und die eigenen Anforderungen festlegen. Die QS plant, steuert und kontrolliert auf Basis dieser Vorgaben sowie Gesetzen, EU-Richtlinien, etc. das Endprodukt des Betriebes.

Fallen Verbesserungsmöglichkeiten oder Risiken auf, werden entsprechende Maßnahmen entwickelt und eingeführt. Dabei müssen gesetzliche Vorgaben und betriebliche Anforderungen immer im Blick bleiben. Unter Umständen sind entsprechende Kompromisslösungen zu entwickeln, die beide Seiten abdecken. Ziel ist es jedoch immer, die Qualität des Endproduktes anhand fester Vorgaben sicherzustellen und damit die Konkurrenzfähigkeit auf dem Markt zu erhalten.

Was genau bedeutet dann Qualitätsmanagement?


Während die QS sich auf das Endprodukt konzentriert, lenkt das QM das Große Ganze. Hier wird sich darum gekümmert, dass alle Prozesse der Organisation reibungslos miteinander funktionieren. Unter anderem werden hier auch die Qualitätsanforderungen festgelegt, derer sich die QS in ihrem Aufgabenbereich bedient. Um jedoch dort anzukommen, bedarf es weit mehr Umsicht. Und genau diese wird im QM erarbeitet und in entsprechende Maßnahmen übersetzt. Daraus folgt das aktive Beeinflussen der Qualität der Organisation.

Aufgaben im Bereich des Qualitätsmanagements

Die gesamte Wertschöpfungskette einer Organisation erfolgreich in einem funktionierenden Ablauf zu erhalten, ist die eine Seite des QM. Die weitaus größere Aufgabe ist die fortlaufende Verbesserung. Äußere Einflüsse von Markt und Politik müssen immer im Auge behalten und mit den Organisationszielen in einen Konsens gebracht werden. Um diese Faktoren mit dem Plan des Wachstums einer Organisation zu vereinen, hat sich der prozessorientierte Ansatz im QM durchgesetzt. Die einzelnen Prozesse, die die Wertschöpfungskette ausmachen, werden hierbei identifiziert. Jeder Prozess wird nach notwendigen Inputs und resultierenden Outputs untersucht und entsprechende Regelungen für deren Güte festgelegt. So geht das entlang der Wertschöpfungskette bis hin zum Endprodukt.

In den letzten Jahren hat sich der Fokus auch im QM etwas geändert. Wurden vorab lediglich die einzelnen Prozesse einer Organisation beleuchtet, wird nun mehr Aufmerksamkeit auf das Wissen und mögliche Risiken und Chancen verwendet. Mit einem gezielten Wissensmanagement, das Erlerntes und Erkanntes transparent gestaltet und Lücken aufzeigt, sollen die Mitarbeiter als wichtigste Ressource gehalten, gefördert und geschützt werden. Das Risikomanagement zielt ergänzend darauf ab, mögliche Risiken bereits im Vorfeld zu erkennen und ihnen entsprechend entgegenzuwirken. Gelingt einer Organisation dieser Schachzug, können nachhaltige Chancen erkannt und in Organisationserfolg umgewandelt werden. Ein Garant für langanhaltenden Erfolg.

Und was war jetzt der Unterschied?


Wie sich erkennen lässt, ist das Thema QM und QS ein weites Feld. Daher hier noch einmal in aller Kürze die Unterschiede zwischen QM und QS:

  • QM beschäftigt sich mit allen Abläufen der Wertschöpfungskette einer Organisation
  • QM nutzt Risiko- und Wissensmanagement für vorausschauende Maßnahmen
  • QM sucht Verbesserungspotenziale im Organisationsprozess
  • QM stellt die Zufriedenheit des Kunden mit der Organisationsleistung sicher, indem ein fortlaufender Verbesserungsprozess stattfindet
  • QS beschäftig sich mit der Sicherstellung der Qualität des Endproduktes anhand festgelegter Vorgaben aus dem QM
  • QS entwickelt Maßnahmen zur Sicherstellung der Zielerreichung


Zusammengefasst ist die QS ein Teil des QM. Keines kann ohne den anderen sinnvoll funktionieren. Ein einfaches Beispiel aus der Praxis kann diese These vielleicht etwas plastischer gestalten. Stell Dir einen Handwerksbetrieb vor. Mit einem toll durchdachten QM wurde ein einwandfreier Ablauf von der Kundenanfrage bis zur Fertigstellung eines definierten Endproduktes erstellt. Nur leider gibt es keine QS, die am Produkt die Qualität sicherstellt. Damit ist der ganze Plan futsch. Anders herum wäre eine QS allein auf verlorenem Posten, wenn ihr die Qualitätsvorgaben aus dem QM nicht zur Verfügung stünden.


Titelbild: © Dusko, adobe.stock.com

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