von Gast-Autor: Peter Bierkant, selbstständiger Key Account Manager / Senior Consultant

Das sollten Sie über die ISO 9001:2015 und Qualitätsmanagement wissen!

Was hat das japanische Wort Kaizen mit der gesamten Neuausrichtung der ISO 9001:2015 zu tun?   

Beide bezeichnen das Gleiche: Der japanische Begriff Kaizen setzt sich aus dem Wort Kai – welches für „Veränderung/Wandel“ steht und aus Zen – was für „zum Besseren“ steht. Mit Kaizen ist die permanente Verbesserung von Abläufen sowie Tätigkeiten gemeint und trägt hiermit zum besseren Erfolg der Organisation bei. Nichts anderes ist das Ziel von Normen.

Damit Unternehmen bei Veränderungen auch weiterhin schnell und flexibel agieren und reagieren können, werden Normen regelmäßig überarbeitet. Es gilt den veränderten Anforderungen der Märkte, dem zunehmend vernetzten Handel und der insgesamt gestiegenen Komplexität von Produkten und Dienstleistungen gerecht werden.

Die „Königsnorm“ ISO 9001

Die Qualitätsmanagement-Norm ISO 9001 ist national und international die meist verbreitete und bedeutendste Norm im Qualitätsmanagement (QM). Eine Zertifizierung nach ISO 9001 ist für Unternehmen und Organisationen aller Größen und in allen Branchen möglich und bildet die Basis für den kontinuierlichen Verbesserungsprozess des unternehmensinternen Qualitätsmanagementsystems (QMS).

Die ISO 9001 legt die Mindestanforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem fest, die von Unternehmen umzusetzen sind, um die Kundenanforderungen sowie weitere Anforderungen an die Produkt- bzw. Dienstleistungsqualität zu erfüllen. Mit der Einführung eines QM-Systems kann zum Beispiel:

  • die Transparenz betrieblicher Abläufe erhöht werden
  • eine höhere Kundenzufriedenheit erzielt werden
  • die Fehlerquote und somit Kosten gesenkt werden

Ein wesentlicher Grundsatz der ISO 9001 ist die Prozessorientierung. Ein prozessorientiertes QM-System begleitet alle wesentlichen betrieblichen Prozesse und stellt diese auf den Prüfstand. Dadurch können auch bei guten Organisationen Optimierungsmöglichkeiten aufgedeckt werden.

Die Rolle des Qualitätsmanagementbeauftragten im Wandel

Die Revision der ISO 9001, deren Veröffentlichung 2015 erfolgte, bringt einige Veränderungen für Unternehmen mit sich. So entfällt beispielsweise das Kapitel zum Qualitätsmanagementbeauftragten (QMB), den bisher die oberste Leitung bestimmt hat. Diese Veränderung bedeutet jedoch nicht, dass der QMB künftig überflüssig ist. Seine Funktion wird lediglich in ein stärker unterstützendes Umfeld eingebettet, da der Führungsebene künftig mehr Verantwortung zukommt.

Aktivere Haltung zum Qualitätsmanagement

Die neue ISO 9001 erwartet eine aktivere Haltung der obersten Leitung gegenüber dem Qualitätsmanagement. Diese soll künftig mehr Verantwortung für die Wirksamkeit des Managementsystems übernehmen. Das bedeutet, dass die Geschäftsführung nicht nur die notwendigen Voraussetzungen für ein funktionsfähiges und wirksames Qualitätsmanagementsystem (QMS) schaffen, sondern auch für dessen Effektivität und Effizienz sorgen soll.

Damit die Bedeutung des QM im gesamten Unternehmen verankert ist, sollte dieses über alle Organisationsebenen hinweg auf ein wirksames und qualitätsbezogenes Handeln überprüft und ausgerichtet werden. Die neue ISO 9001 unterstützt das durch die klarere Ausweisung von qualitätsbezogenen Zielsetzungen für alle relevanten Bereiche. Für alle diese Aufgaben kann die Funktion eines Qualitätsmanagementbeauftragten auch weiterhin hilfreich sein und genutzt werden. In den seltenen Fällen, in denen der QMB jedoch noch als Einzelkämpfer der Organisation agieren muss, ist auf jeden Fall ein Nachjustieren im Sinne der neuen ISO 9001 erforderlich.

Denn kontinuierliche Veränderung bedeutet Verbesserung ganz nach der Philosophie von Kaizen.

Begeben Sie sich in vertrauensvolle Hände und holen Sie sich professionelle Unterstützung. Die Experten von der k+k information services GmbH kennen die Neuerungen der ISO 9001, auf die Unternehmen sich jetzt einstellen sollten.

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