von kuk-is Blogteam

Augmented Reality vs. Mixed Reality

Darum geht es bei der erweiterten Realität

Lange Zeit drehte sich der Hype bezüglich neuer Technologien hauptsächlich um Augmented und Virtual Reality (AR und VR). Mit der Einführung der Hololens prägte Microsoft 2016 aber einen weiteren Begriff: Die Mixed Reality (MR). Diese zeigt große Parallelen zur bereits bekannten AR. Trotzdem solltest Du beide Begriffe nicht ohne Weiteres synonym verwenden – sonst könnte es im schlimmsten Fall zu Missverständnissen kommen.

 

AR – bekanntes und bewährtes Konzept

Bei der erweiterten Realität geht es um die Ergänzung der realen Sinnesinformationen durch zusätzlichen Input. Meist wird das in Form von Einblendungen über Displays realisiert. Erste Anwendungen in diesem Bereich waren in den 1950er Jahren Head Up Displays für Kampfflugzeuge und später auch die zivile Luftfahrt. Die Firma Google arbeitete lange Zeit an einer Brille mit AR-Funktionen, musste diese aber schließlich aufgrund technischer Schwierigkeiten und Sicherheitsbedenken der Nutzer einstellen.

Trotzdem hat sich AR im Laufe der Zeit in immer mehr Bereichen durchgesetzt. Aufgrund der hohen Preise für AR-Brillen und -Geräte beschränkt sich ihre Verbreitung vor allem auf den Business-Bereich. Im privaten Bereich begrenzt sich die Anwendung eher auf Smartphones und Tablets. Populäre Anwendungsbereiche sind heute unter anderem:

Anleitungen, Anweisungen und Hilfe bei komplexen Aufgaben

- Wartung und Reparatur von Maschinen

- Medizin

- Navigation

Werbung

- Platzierung von virtuellen Objekten in der gewünschten Umgebung

- 3D-Ansichten als Ergänzung zu Katalogen

Lernen und Entdecken

- Audio-Guides und Videos zu Ausstellungsstücken in Museen

- Anwendung von Konzepten auf reale Szenarien

- Textübersetzungen und -projektionen

 

MR – Überbegriff zur Einordnung neuer Möglichkeiten

Mixed Reality geht davon aus, dass das Feld zwischen Realität und Virtualität ein Kontinuum darstellt. Zwischen rein reellem und rein virtuellem Erleben liegt eine Vielzahl an Kombinationsmöglichkeiten, die alle unter den Begriff MR fallen. AR ist damit eine Unterkategorie von MR. Beide haben gemeinsam, dass sie sowohl virtuelle als auch reale Elemente beinhalten. Bei AR liegt dieser Fokus jedoch auf den realen Inhalten, die durch virtuelle Elemente ergänzt werden.

MR erlaubt grundsätzlich auch das Ergänzen virtuellen Inputs durch reale Anteile. Diese Unterkategorie trägt auch den Namen Augmented Virtuality (AV) – erweiterte Virtualität. Ein Beispiel hierfür wäre ein VR-Headset, welches das Geräusch einer Türklingel wiedergibt, wenn es an der Tür klingelt.

Geprägt wurde der Begriff und das Konzept der Mixed Reality hauptsächlich von Microsoft als das Unternehmen 2016 mit der Hololens ein leistungsfähiges AR-System vorstellte. Diese ermöglicht durch eine Vielzahl leistungsfähiger Sensoren eine genaue und detaillierte Interaktion zwischen virtuellen und realen Elementen.

Die Prägung des Begriffs der MR diente aber sicherlich nicht nur der besseren Differenzierung verschiedener Grade an Realität oder Virtualität. Sicher spielte auch die Abgrenzung der von Microsoft entwickelten Software für MR-Geräte von bereits bestehenden AR- und VR-Lösungen eine große Rolle.

AR und MR – wo ist jetzt der Unterschied?

Den genauen Unterschied zwischen AR und MR zu definieren ist nahezu unmöglich. Das liegt auch daran, dass beide Begriffe niemals offiziell definiert wurden. Dementsprechend werden sie von unterschiedlichen Stellen in verschiedenen Kontexten genutzt. Laut Microsoft grenzt sich deren MR von AR ab, indem virtuelle Objekte fest mit einem bestimmten Ort in der realen Welt verknüpft werden und dort bleiben, auch wenn der Ansichtswinkel geändert wird. Die Besonderheit von MR besteht folglich in der Interaktion zwischen real und virtuell. Die Augmented Reality von Apple leistet jedoch das Gleiche, bezeichnet sich selbst jedoch nicht als MR. Von daher bleibt die genaue Trennung der beiden Begriffe äußerst schwierig.

Folgende Übersicht verdeutlicht die Begriffe VR, AR und MR noch einmal bildlich:

AR und MR – so werden sie bereits eingesetzt

Auch wenn Augmented Reality in den letzten Jahren rapide an Popularität gewonnen hat, hängt der Technik immer noch das Neue und Faszinierende an. Werbemaßnahmen, die mit gemischter Realität spielen, haben daher immer noch den gewissen Überraschungs- und Wow-Faktor. Bekannte und mittlerweile vielfach umgesetzte Beispiele sind das virtuelle Anprobieren von Kleidung oder Make-up über AR-Anwendungen auf dem Smartphone.

Neben den oben bereits genannten Möglichkeiten zum Einsatz von AR in Unternehmen, um bei komplexen Vorgängen zu unterstützen, wird auch die Vernetzung von Mitarbeitern über MR immer beliebter. Mit Hilfe von Datenbrillen und Kameras können auch Mitarbeiter verschiedener Standorte den gleichen Input bearbeiten und gemeinsam Lösungen finden. Studien weisen darauf hin, dass so eine ähnlich effektive Kommunikation wie im persönlichen Gespräch erzielt werden kann.

 

AR und MR: Ein Blick in die Zukunft

Die stetige Weiterentwicklung von Brillen für Mixed und Virtual-Reality wird bereits in wenigen Jahren möglich machen, was sich heute noch wie Zukunftsmusik anhört. Die Modelle haben in den vergangenen Jahren rasant an Leistungsfähigkeit zugenommen. Gleichzeitig werden sie immer bequemer. Auch die Akzeptanz für die Einbettung virtueller Inhalte in reale Szenarien steigt dank Digitalisierung in allen Bereichen zunehmend.

Schon jetzt erlauben MR-Brillen wie die Microsoft Hololens die realitätsnahe Projektion von Anwendungen, Bildern oder Dokumenten in virtuellen oder echten Rahmen auf Wände. Künftig könnten daraus Mixed Reality Showrooms entstehen, bei denen Interessenten in einem eigentlich leeren Raum die unterschiedlichsten Produkte erkunden können. Gerade bei Autos oder anderen teuren Gütern kann so die ganze Produktpalette präsentiert werden, ohne dass Kapital durch die Ausstellungsstücke gebunden wird. Auch Probefahrten, bei denen das Auto den Ausstellungsraum niemals verlässt, sind denkbar.

Das Verständnis von real und virtuell als ein Kontinuum mit vielen verschiedenen Stufen, wird künftig noch differenziertere Anwendungen ermöglichen. So ist eine noch bessere Verbindung und Vernetzung von VR, MR und AR-Elementen denkbar. Auch die Bereitstellung mehrerer virtueller Ebenen, die einzeln oder zusammen mit realem Input kombiniert werden können, eröffnet noch mehr Spielraum.

Titelbild: © Blue Planet Studio, stock.adobe.com & ipopba, stock.adobe.com
Weitere Bilder:
© elenabsl, stock.adobe.com
© Andrii, stock.adobe.com

AR-Apps: So vielfältig wie nie

Sie wollen AR für Ihr Unternehmen nutzen? Dann vereinbaren Sie einen Beratungstermin mit unseren AR Experten.

Jetzt Termin vereinbaren

Dies könnte Dich auch interessieren:

Warum Du Deine Produkte mit AR besser vermarktest

Warum Du Deine Produkte mit AR besser vermarktest

AR Apps sprechen den Entdeckungs- und Forscherdrang im Menschen an. Sie laden dazu ein, Produkte und deren Möglichkeiten zu erkunden. Mach Augmented Reality zur Kirsche auf Deiner Sahnetorte…

Augmented Reality – Wohin geht die Reise?

Augmented Reality – Wohin geht die Reise?

Dein Citytrip im Jahre 2025: Du hast keinen Reiseführer im Gepäck. Stattdessen verlässt Du Dich auf die neueste Augmented Reality Lösung. Sie ist Dein „Personal Guide“ durch die Stadt! Dies …

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte rechnen Sie 9 plus 7.